Interview: Lea Hörmandinger
Interview mit Timothy Gundacker -
zum talente.programm
des TU Career Centers
Timothy (30) studiert Embedded Systems im Master Elektrotechnik an der TU Wien. Im Interview erzählt er, wie er zum
talente.programm gekommen ist, welche Erfahrungen er bei den
Wiener Stadtwerken gesammelt hat und welche Tipps er für
andere Studierende hat.

Könntest du dich kurz vorstellen und erzählen, wie du zum talente.programm gekommen bist? |
Ich bin Timothy, 30 Jahre alt, und studiere Embedded Systems im Master Elektrotechnik an der TU Wien. Neben dem Studium war ich lange als Tutor am Institut für Computertechnik tätig und habe dort viele Kontakte geknüpft. Auf das talente.programm bin ich durch einen Freund aufmerksam geworden, der sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Besonders die Begegnungen mit Unternehmen auf Augenhöhe haben mich angesprochen. Eigentlich wollte ich schon im Sommer teilnehmen, aber das hat zeitlich nicht funktioniert. Im Wintersemester habe ich es dann umgesetzt. |
Wie läuft das Programm ab? |
Der Einstieg ist die Bewerbung mit einem Videointerview. Die Plätze sind begrenzt, daher wird genau darauf geachtet, dass man an allen Programmtagen teilnehmen kann. Das Programm selbst umfasst mehrere Tage über das Semester verteilt: ein Bewerbungstraining, ein Auftakt mit den Unternehmen, den Schachdialog, zwei Company Days in einem Unternehmen, ein Präsentationstraining und schließlich ein Closing mit Präsentationen und Networking. Insgesamt sind es etwa sechs Tage, die klar strukturiert sind und gute Einblicke ermöglichen. |
Was genau passiert beim Schachdialog? |
Beim Schachdialog sitzt man zwei Unternehmen gegenüber, jeweils 15 Minuten pro Gespräch. Beide Seiten stellen abwechselnd Fragen aus einem vorbereiteten Fragenkatalog – angelehnt an ein Schachbrett mit 16 Fragen. Dadurch kommt man schnell ins Gespräch, ohne dass es sich wie ein klassisches Bewerbungsgespräch anfühlt. Ich habe die Atmosphäre als respektvoll und angenehm empfunden. |
Du hast deine Company Days bei den Wiener Stadtwerken verbracht. Wie hast du das erlebt? |
Die Tage bei den Wiener Stadtwerken waren sehr abwechslungsreich. Wir haben die Wiener Linien besucht, das Digilab kennengelernt und Vorträge zu den Themen Windkraft, Wasserkraft und Photovoltaik gehört. Beeindruckt hat mich vor allem, wie stark sich die Mitarbeiter*innen mit dem Ziel identifizieren, Wien klimafit zu machen. Gleichzeitig gab es Einblicke in kleinere Projekte, wie die Begrünung von Straßenbahnhaltestellen oder Studien zu Insektenpopulationen. Das hat gezeigt, dass im Konzern auch Raum für neue Ideen vorhanden ist. |
Gab es ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist? |
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Offenheit, mit der man uns begegnet ist. Trotz der Größe des Konzerns hatte ich den Eindruck, dass jede*r einen wichtigen Beitrag leistet und dass eigene Ideen ernst genommen werden. |
Welche Tipps würdest du anderen Studierenden geben, die überlegen, sich für das Programm zu bewerben? |
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, sich zu bewerben. Man bekommt Einblicke in unterschiedliche Unternehmen, knüpft Kontakte und sammelt praktische Erfahrungen. Mein Tipp: authentisch bleiben. Niemand erwartet Perfektion, und es hilft, die Gespräche als Austausch zu sehen, nicht als Prüfung. |
Was hast du persönlich aus dem Programm mitgenommen? |
Zum einen habe ich gelernt, Stellenausschreibungen besser zu verstehen und zwischen den Zeilen zu lesen. Zum anderen habe ich mehr Sicherheit im Networking gewonnen. Früher habe ich mich oft schwergetan, auf neue Menschen zuzugehen. Durch das Programm habe ich gemerkt, dass es leichter ist, wenn man die Gespräche offen und entspannt angeht. Das wird mir sicher auch in meiner weiteren beruflichen Laufbahn helfen. |