dem Haus kommen wollte. Auch seine Tätigkeit als Gutachter, bei der er oft ältere Daten benötigt, die es nur in Printform gibt, wäre von zu Hause umständli- cher gewesen. Dennoch versteht er, warum eine hyb- ride Arbeitswelt so attraktiv für junge Leute ist: „Ich glaube, dass die jetzige Ge- neration im Vergleich zur Gene- ration unserer Eltern viel mehr Fokus auf persönliche Flexibili- tät, Freiheit und Privatsphäre legt.“ Dragana, bei der es schon zuvor die Option gab, von zu Hause aus zu arbeiten, geht zwar lieber ins Büro, findet aber trotzdem, dass Arbeitgeber*innen die Op- tion hybrid stets in Erwägung ziehen sollten, sofern es für den jeweiligen Beruf Sinn ergibt. Auch sie ist der Meinung, dass man vor allem jungen Erwachsenen mehr Raum für Freiheit und Flexibilität lassen muss. „Es wird immer über das Konzept Vollzeitstudium ge- sprochen. Studieren als Vollzeitaktivität zu betrach- ten, finde ich ein bisschen albern. Wenn man mir echt erzählen will, dass ich nebenbei nicht arbeiten sollte, möchte ich einfach fragen, wie ich sonst meine Miete bezahlen soll. Es ist einfach sinnlos, uns dazu drängen zu wollen, bei Lehrveranstaltungen immer physisch anwesend zu sein“, beschwert sie sich. Serap fügt hinzu, dass hybride Modelle das größte Potenzial ha- ben, den Alltag der neuen Gene- ration auf lange Sicht zu verein- fachen, und man dies in so vielen Bereichen wie möglich nutzen sollte. 2 3 tion. Man arbeitet vor allem bei großen Projekten nicht alleine, aber dann mussten wir uns an die Situation an- passen.“ Seit Beginn der Pandemie ist der Arbeitsalltag für Serap und ihre Teamkolleg*innen komplett hybrid. Serap ist davon überzeugt, dass sie ohne die Umstellung auf Homeoffice deutlich weniger selbstständig arbeiten würde und ist froh über die Auswahlmög- lichkeit: „Im Lockdown war ich bei allen Fragen praktisch auf mich alleine gestellt. Für die Arbeit an unserem Team- Workfile habe ich zu Beginn im Büro immer meinen Projektleiter gefragt, bevor ich auch nur Kleinigkeiten hinzugefügt habe, aber im Homeoffice konnte ich na- türlich nicht alle zehn Minuten anrufen.“ Den Workspace komplett in die eigenen vier Wände zu verlagern, würde Serap jedoch nicht in den Sinn kom- men. Hybrid arbeiten ist ihr am liebsten. Sie genießt den Austausch mit den Kolleg*innen, das gemeinsa- me Mittagessen, die Kaffeepausen, aber eben auch die Freiheit, zu Hause bleiben zu können, wenn sie will, vor allem wenn sie weiß, dass sie zwischendurch pri- vate Termine hat und die verlorene Zeit direkt danach in den eigenen vier Wänden nacharbeiten kann. Flexibilität und Freiheit erwünscht Ferdinand, der zwar ebenfalls aufgrund der Pandemie die Möglichkeit für Homeoffice hatte, hat das Angebot zwar sehr geschätzt, aber selten genutzt, da er aus