Computer-Science
06.08.2018
Künstliche Intelligenzen boomen, medial wie auch wirtschaftlich. Was es für ein erfolgreiches Recruiting von morgen seitens Arbeitgeber_innen und künftiger Mitarbeiter_Innen braucht.
Die Entwicklung künstlicher Intelligenzen (KI oder AI) erlebt aktuell einen wirtschaftlichen wie auch medialen Hype, der langfristig nicht abbrechen wird. Zu viel potenzielles Geld sowie Möglichkeiten und Chancen bietet dieses, doch schon relativ alte, Wirtschafts- und Forschungsfeld. Bereits seit den späten 50er Jahren existiert diese Forschungsdisziplin. Sie erlebt nun ein neues Hoch, auch hinsichtlich neuer spezifischer Unternehmen im IT-Bereich, die sich der Thematik annehmen.
Recruiting vor Herausforderungen
Viele neue Aufgabengebiete und Teilbereiche entstehen, und mit ihnen neue Unternehmen, die wiederum gut ausgebildete und innovative Mitarbeiter_innen suchen. Diese Suche gestaltet sich „mitunter schwer“, erklärt Clemens Wasner, CEO bei enlite.ai, einem Technologie-Unternehmen, welches sich insbesondere mit dem Thema „Applied AI“ auseinandersetzt, also KI-Implementierungen sowie -Lösungen. „Die Suche nach neuen Mitarbeiter_innen gestaltet sich im gesamten IT-Bereich als Herausforderung – insbesondere im Gebiet der KI“, weiß Wasner. Wie können sich Studierenden auf einen künftigen Job in diesem Bereich vorbereiten? „Ich denke, dass es heute wichtiger denn je ist, sich bereits während des Studiums zu überlegen, in welchem Teilgebiet der Informatik und in welcher Rolle man tätig werden will. Diese Herausforderung ist für Wirtschaftsstudent_innen nichts Neues: Wer zum Beispiel in einer Investmentbank arbeiten will, muss sich bereits sehr früh dafür vorbereiten – beispielsweise durch spezifische Vorlesungen, Auslandspraktika und extracurriculare Aktivitäten“, sagt Wasner.
Eine ähnliche Entwicklung sieht er auf die heimischen IT’ler zukommen. Es sei ein Riesenunterschied, ob man sich für eine klassische Big-Corporate-Karriere entscheidet oder CTO in einem Start-up wird.
Computer-Science bleibt essenziell
Vieles wird sich laut Wasner verändern, jedoch nicht die wissenschaftliche Basis. „Ein Fundament an klassischem Computer-Science-Wissen wird unabhängig vom später angestrebten Aufgabengebiet auch in Zukunft wichtig sein“, sagt Wasner. Wo sich die Ausbildungswege aber sehr schnell trennen ist, wenn es um die Frage geht, ob man später eher entwicklungs-, management- oder forschungslastig tätig sein will. Wer in einem Jobinterview eine Whiteboard-Coding-Aufgabe bewältigen will, wird es mit reiner Uni-Erfahrung schwer haben meint der KI-Experte. Gleiches gelte für ihn auch für den Research-Bereich.
Während es heute oft genüge, dem klassischen Pfad „BA-MAPhD“ zu folgen, werde man „in Zukunft sehr viel früher damit beginnen müssen, an Papers mitzuwirken oder auf Konferenzen zu präsentieren“.
Onboarding Prozesse und Hackathons
Was können Unternehmen tun, um die innovativen Mitarbeiter_innen von morgen zu finden und zu behalten? enlite.ai und Wasner setzen diesbezüglich auf Fachkräfte mit guten Programmierkenntnissen, die inhouse in Richtung AI entwickelt werden.
Die Bereitschaft, sich auch mit mathematischen Konstrukten auseinanderzusetzen, sowie Experimentierfreudigkeit sei seitens der Mitarbeiter weiterhin wichtig. „Um unsere Mitarbeiter_innen an das Thema AI heranzuführen, setzen wir auf einen Onboarding-Prozess, der sich an internen AI-Schulungen von Facebook und Google anlehnt: Vermittlung von theoretischen Grundlagen gepaart mit Hackathons“, erklärt Wasner. Darüber hinaus übernimmt enlite.ai zu 100 Prozent die Ausbildungskosten für AI-relevante Kurse und MOOCs und unterstützt Mitarbeiter_innen auch bei eventuellen Fragen und Problemen.
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